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Die menschliche Gesellschaft im System der Pyramide

Verknüpfung von Macht mit Besitz - Recht des Stärkeren

Politischer Einfluss und wirtschaftliche Macht sind im gegenwärtigen System sehr eng miteinander verknüpft.

Die mächtigen tendieren in einer patriarchalischen Weltordnung dazu, die eigenen Interessen oft zum Schaden bzw. Nachteil der schwächeren durchzusetzen. Das sogenannte "Recht des Stärkeren" wird hier auf allen Ebenen der Menschheit praktiziert: Vom Staatenverbund als oberste Gemeinschaft, über die Wirtschafts- und Arbeitswelt, über Schulen und Bildungseinrichtungen bis hinunter in die Familien. Beispiele sind unfaire protektionistische Maßnahmen im Welthandel oder politischer Druck über Sanktionen, Handel und Militär auf der höchsten Ebene und z.B. physische oder psychische Gewalt auf der Ebene der Familien.

Die Verflechtung von Macht und Besitz zieht sich ebenfalls durch alle Ebenen. Auch innerhalb der einzelnen Nationen haben wiederum einzelne einflussreiche und vermögende Privatpersonen und Konzerne den größten Einfluss auf die Politik des Landes. Die Bürgermeister der Städte und Gemeinden sind meistens dominierende bzw. einflussreiche Einzelpersonen. In den Familien sind Männer die Stärkeren, die Familienoberhäupter.

Das alte Paradigma ist eine patriarchalische Klassengesellschaft, die auf Macht und Besitz als ihre Haupttragsäulen aufbaut.

Eine Betrachtung der einzelnen Klassen innerhalb der Pyramide offenbart uns, dass der Grad an Besitz gleichwohl den Rang - und damit hier indirekt die Identität - definiert und umgekehrt.

In gewisser Weise steht an höchster Stelle der Pyramide also die Materie an sich und die ganze Menschheit ist dabei nur immer der Diener des Materiellen...

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Der Einzelne tendiert dazu, zu versuchen in der Pyramidenhierarchie "nach oben" zu kommen

Im System der Pyramide streben die meisten Individuen bewusst oder unbewusst danach, in der Pyramidenhierarchie nach oben zu steigen.

Die Hierarchie ist hierbei ein reines Gedankenkonstrukt, wobei man sich selbst gedanklich nach materiell messbaren Kriterien (z.B. Besitz, Titel, Blutlinie, etc.) vergleicht und einordnet. Da die Mehrheit der Menschheit gleichartig denkt, werden diese Vergleichsmodelle auch sozial akzeptiert. Jeder ordnet sich in das Gedankenkonstrukt ein. Dadurch wird die Gesellschaft geschaffen. Jeder strebt nach An-Erkennung seines Status (=seines "Rangs", d.h. seiner Identität im kollektiven Gedankenkonstrukt) von und durch die anderen.

Da aber immer nur einer der Beste sein bzw. in der Pyramide oben stehen kann, besteht beständiger Konkurrenzdruck unter den Menschen und dadurch auch natürlich eine latente Aggressivität. Die Gesellschaft ist klar definiert. Im sozialen Wettlauf gibt es Gewinner und Verlierer entsprechend dem sozial akzeptierten Gedankenkonstrukt. Im kollektiven Wettlauf um die Anerkennung durch die anderen, kommt der Einzelne niemals zur Ruhe, denn er ist ständig damit beschäftigt, noch weiter "nach oben" zu kommen bzw. seinen bereits erreichten Status "nach unten" hin zu verteidigen.

Auch die "Verlierer" des Systems erzeugen durch ihre Geisteshaltung die Pyramidenstruktur ständig auf das Neue. Wer in sich den Wunsch trägt, "oben" in der Hierarchie zu stehen, ist nicht bereit, das Gesamtkonstrukt fallen zu lassen. Das gilt selbst, wenn man selbst an der untersten Leiter der Pyramide steht. schließlich will man ja genau zu demjenigen Menschen werden, der einen z.B. jetzt gerade dominiert.

Im Verstand muss es, wenn es ein "oben" gibt, immer auch ein "unten" geben, denn der Verstand arbeitet polar, d.h. mit Gegensatzpaaren.

Der einzige Weg aus der Pyramide

Der einzige Weg hinaus besteht darin, "oben" und "unten" gleichzeitig fallen zu lassen und damit vom Verstand ins Herz zu "springen". Das ist nicht leicht, denn Wünsche wie, andere zu dominieren, zu beherrschen und die Regeln für andere aufzustellen, zur Erfüllung der eigenen Bedürfnisse usw., sind fast immer mit der autokratischen Pyramidenstruktur verknüpft.

In der formlosen Authentizität unserer Seele gibt es keine "besseren" oder "schlechteren" Menschen mehr, auch wenn die äußere Tätigkeit verschieden sein mag. Man sieht im neuen Bewusstsein nur noch die unvergleichbare und einmalige Individualität.

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Materialismus und Selbstdefinition innerhalb der Materie

Auffällig ist der extreme Materialismus der Gesellschaftsordnung im alten Paradigma, denn für Vergleiche der Menschen nach Art und Umfang auch der Vergleichsmaßstab wiederum ein zählbarer (=materieller) sein muss. Ein Vergleichsmaßstab steht im Widerspruch zur Wirklichkeit, der unvergleichbaren Individualität der Seele. Die Schaffung eines Maßstabes ergibt sich aus dem Wunsch der Gesellschaftsmitglieder, etwas Besonderes nach Art und Umfang – d.h. durch die maximale Aufhäufung von Materiellem bzw. Zählbarem – im Vergleich mit anderen zu sein. Auch jemand, der sich über Kunst, Kultur oder die Reife seines spirituellen Körpers definiert, definiert sich dabei über etwas bereits Geschaffenes, d.h. etwas Materielles bzw. Feinstoffliches!

Durch die gewählte Selbstdefinition als zählbare Materie kommt es natürlich zur Reduktion des Bewusstseins im gleichen Umfang. Das Selbst, Menschen, Tiere und Pflanzen werden nur noch als Sachen betrachtet anstatt als Lebewesen. Diese Reduktion wird auch vom Ego verteidigt, indem jede Erweiterung des Konzeptes von "Wer ich bin" unterdrückt wird; das ist übrigens gleich der Ablehnung des spirituellen Weges. Das gilt für den Einzelnen, sowie auch für die Gesellschaft als Ganzes.

Empfangene seelische Impulse werden nun durch das falsche Selbstbild verzerrt widergegeben. Die Entwicklungstendenz der Seele hin zu dem Einheitsbewusstsein mit allem Leben, der Erleuchtung, wird z.B. durch ein Einheitsgefühl in emotional und mental gleichgerichteten Menschenmengen befriedigt. So z.B. beim Nationalsozialismus, Kommunismus oder sogar bei einfachen Sportveranstaltungen wie Fußballspielen, wo man in der Menge der Zuschauer scheinbar aufgeht.

Das wahre "Oben" ist "Unten" und das "Unten" ist "Oben"

In der Ansicht der Menschen steht das, was spirituell bzw. nach der Entwicklung des Lebens gesehen oben steht, eher unten und das, was unten ist, ist tendenziell eher oben.

Z.B. sind die Zeitungen voll mit Geschichten über Sporthelden, Wirtschaftsbossen und Prominenten, aber eher nicht mit den Errungenschaften einiger Menschen auf dem Gebiet der überpersönlichen Liebe oder harmonischen Gesellschaftsvisionen etc.

Wirtschaftliche und politische Macht und materieller Reichtum werden häufig unreflektiert bewundert, auch wenn sie unlauter erworben wurden oder eingesetzt werden. Der Erleuchtungsweg hin zu der Wahrheit und der All-Liebe wird von vielen dagegen als weltfremd sehr beargwöhnt.

Trotz aller weltlichen Errungenschaften und des bemerkenswerten technologischen Fortschritts der modernen Gesellschaft bleiben die Menschen innerlich ausgehöhlt und sind größtenteils sehr unglücklich. Um die Lücke in der Seele zu stopfen, haben sich die moderne Konsumgesellschaft mit immer neuen äußeren, käuflichen und konsumierbaren Reize gebildet. Obwohl uns diese äußeren Vergnügungen durchaus unterhalten können und schön sind, können sie doch die Freude unseres wahren Selbst nicht ersetzen. Dessen sollten wir uns bewusst sein.

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Fazit: Eine stereotype, unbarmherzige und unkreative Gesellschaft

Von der Ferne aus betrachtet, erreicht die Gesellschaft im alten Paradigma im Großen Bild genau das Gegenteil, als was sie scheinbar dem Einzelnen verspricht. Jeder versucht etwas "Besonderes" zu sein, aber alle sind doch ziemlich gleich. Alle leben annährend das gleiche Leben in der gleichen Abfolge von der Wiege bis zur Bahre. Die Gesellschaft ist unkreativ und grau.

Die Vor-Stellungen, was man im Leben erreichen sollte, sind bei allen modernen Menschen sehr klar definiert und gleich, wie z.B. mit 18 Jahren mache ich den Schulabschluss, dann Uni oder Ausbildung, dann mit Mitte 20 habe ich meinen Job, dann bis spätestens 30 sollte ich meinen Ehepartner haben, dann Haus, Kinder, Vermögen und Ansehen erzielen, nach Abschluss der Arbeit gehe ich in Rente und mache Reisen, wenn es nicht mehr geht, ins Altenheim, und dann sterben[1].

Wie auf einer Skala messen sich die meisten Menschen ständig, wie gut sie diese Vor-Stellungen von Leben in ihrem eigenen Leben erfüllt haben und vergleichen sich selbst noch zusätzlich laufend dabei mit den Anderen. Und wenn sie "schlecht" sind und weniger erreicht haben, wenn sie mit ihren Bauklötzchen das Bild von der Verpackung namens "Leben" nicht so gut nachgebaut haben, wie der Nachbar, leiden sie. Das ist unser Leben, traurig aber wahr...

Diese gleichgeschaltete Ausrichtung der Menschheit unter Ignoranz der Individualität der eigenen persönlichen Seele eines jeden Einzelnen bleibt nicht ohne negative Folgen. Die Entfaltung des Lebens bleibt weit unter ihrem Potential und die Schönheit, die wir in uns tragen, kann so auch nicht nach außen gelangen. Unsere Energien fließen in die Maximierung von außen bzw. von anderen gesetzten Ideal-Vor-Stellungen anstatt in das eigene, eigentliche Leben. Durch diese Fehlleitungen der Lebenskräfte entstehen überall Mängel in unserem Leben. Materieller Wohlstand ist ungleich und durch den Kampf aller gegen alle hochgradig ineffizient verteilt und unsere Herzen "trocknen aus" in den endlosen Tretmühlen des immer gleichen Alltags.

Es ist selbstverständlich, dass es in einer Gesellschaft, in der jeder auf Kosten des anderen "an die ( ja nur "vor-gestellte", siehe oben) Spitze" will, nur wenig Liebe unter den Menschen geben kann. Schließlich ist ja in einer solchen Denkweise jeder andere Mensch ein potentieller Konkurrent. Statt Liebe herrscht somit ständig ein unbarmherziger Kampf um Macht und Einfluss, in dem es nur wenige "Gewinner" und dafür aber sehr viele Verlierer gibt.

Die Menschheit zeigt, dass sie es bislang nicht geschafft hat, sich über die tierische Stufe des reinen Formbewusstseins hinaus weiterzuentwickeln. Sozialstrukturen aus dem Tierreich[2] bestimmen auch heute noch das menschliche Zusammenleben.

Dem Menschen ist von seinem seelischen Entwicklungsauftrag her bestimmt, die tierische Stufe allmählich zu transzendieren, anstatt in ihr zu verharren. Das können wir, wenn wir wirklich ehrlich zu uns selbst sind, auch in unserem Inneren spüren.

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[1] Die letzten Stationen der Lebensreise werden von der Gesellschaft häufig ausgeklammert, da man ihren tieferen Sinn nicht verstanden hat. 

[2] Bei Tieren wird das Rudel bzw. die Gruppe häufig von einem dominanten Alphamännchen oder Alphaweibchen dominiert. Das Alphatier hat bei der Paarung und bei der Nahrungsaufteilung Vorrechte. Häufig tötet das Alphatier nach seiner Machtübernahme die Nachkommen der anderen Männchen oder weiblichen Anführertiere, damit seine Gene die Vorherrschaft haben.
Diese Strukturen existieren in leicht abgewandelter Form auch bei der heutigen Menschheit, z.B. sichtbar bei der Sexualität und in Machtstrukturen. Menschen haben - im Gegensatz zu den Tieren - den Seelenauftrag, ihre schöpferische Individualität zu entwickeln und zur Erleuchtung aufzusteigen. Solange man mit dem tierischen Alphatiermodus identifiziert ist, muss man förmlich konkurrenzorientiert handeln und ist daher behindert, seine Seele auf die Stufe der All-Liebe zu heben.